Heute schon prokrastiniert?

Heute habe ich den Plan, etwas über Prokrastination zu schreiben, Ihr wißt schon, das erschreckend weitverbreitete Phänomen der „Aufschieberitis“. Allerdings muß ich mir erstmal nen Kaffe machen, sonst geht garnichts.

Es gibt für dieses nagende und überaus quälende Gefühl von „Dusolltestschonlängst…“ und „Ichkannaberheuteunmöglich…“ tatsächlich einen Fachbegriff samt Beschreibung des äußerst vielschichtigen Problems. Wenn ich es mir genau überlege, will ich schon seit einem halben Jahr etwas dazu schreiben. Was hab ich nur die ganze Zeit gemacht? Naja, egal, dafür wird mein Artikel jetzt nach einem halben Jahr Überlegung umso besser.
Eine Umfrage in den USA ergab, daß 40% der Befragten in ihrem Alltag regelmäßig prokrastinieren und 25% sogar ernsthafte Nachteile durch ihre Aufschieberei in Kauf nehmen. Das ist ja cool, dann bin ich garnicht undiszipliniert, sondern eigentlich voll im Trend. Apropos Disziplin, diese erschreckenden Zahlen lassen befürchten, daß die Ursache für Prokrastination nicht einfach in einem Mangel an Disziplin zu suchen ist, sondern ein sehr viel komplexeres Problem dahinter steht. Ja, in jedem Fall komplex, es ist wohl besser, ich geh erstmal eine rauchen, bevor ich mich an den komplexen Sachverhalt mache.
Ok, wieder da. Was wollte ich noch gleich? Ach ja! Die Ursachen für prokrastinatives Verhalten sind viel tiefer in der Persönlichkeit zu finden. Meist liegt eine Störung im Bereich des Zeitmanagements vor, gepaart mit einer mangelnden Fähigkeit zur Selbstregulation. Dazu lassen wir hier den aus Funk und Fernsehen bekannten Experten Dr. ZickZackZähn…den ich gestern eigentlich dazu befragen wollte…nicht zu Wort kommen. Ich könnte ihn ja jetzt noch schnell…naja, jetzt is für heute auch schon blöd…! Vergessen wir den Experten, sondern wenden uns gleich der Wichtigsten aller Fragen zu: Wie widersteht man dem Sog der Prokrastination? Wie strukturiert man das eigene Denken und Handeln in eine produktive, fokussierte Abfolge, in der der Weg von der Idee zum Ergebnis eine gerade Linie ergibt? Es gibt tausende von Möglichkeiten, sich gut auf die Spur zu bringen und täglich spuckt die Verhaltensforschung nochmal soviele aus. Der Möchtegernfokussierte setzt selbstverständlich Prioritäten, hat 20 ToDoLists, sein Handy ist ein permanentes Erinnermich und er platzt fast vor MindMaps. Und um alles in eine sinnige Reihenfolge zu kriegen bedient er sich des Eisenhower-Prinzips oder der ALPEN-Methode. Wir wollen das gleich oder besser nach der Mittagspause mal durchexerzieren.
Also das Eisenhower-Prinzip am Beispiel von ZickZackZähn-anrufen-müssen: Wir notieren in einem Koordinatensystem auf der Y-Achse die Wichtigkeit der Sache und auf der X-Achse die Dringlichkeit. Is das nicht irgendwie Dasselbe? RUHE JETZT! Wenn das dasselbe wäre, dann gäb’s doch kein Koordinatensystem und wäre langweilig. Wir tragen Dr. ZickZackZähn also auf der Y-Achse ganz oben ein, weil es wirklich wichtig ist, und auf der X-Achse ganz rechts, weil wir finden, es wäre auch ziemlich dringlich. Und haben als Ergebnis völlig überraschend: Umgehend erledigen! WOW! Das muß ich erstmal verdauen, weshalb ich den Doc dann doch lieber erst morgen anrufe. Da kann dann auch gleich die ALPEN-Methode zum Tragen kommen, die macht man nämlich am Anfang des Tages. Und die funktioniert so:

A=Aufgaben, Termine notieren -> Dr. ZickZackZähn anrufen

L=Länge schätzen -> kommt darauf an, wie ausgeschlafen ich morgen bin, ich muß mir ja meine Fragen nochmal genau überlegen, damit ich dann nicht blöd dastehe, dann brauch ich noch nen Kaffe und ne Zigarette ( also irgendwas zwischen 30 min und 6h Vorbereitung)
Das Telefonat selber wird wohl auch so zwischen 15min und 3h dauern, abhängig davon, wie beleidigt der Doc ist, daß ich ihn versetzt habe

P=Pufferzeiten einplanen -> kommt immernoch drauf an, wie beleidigt er ist ( der Gute ist manchmal ziemlich eitel) und wie gut ich mit meinem schlechten Gewissen umgehen kann ( zwischen 5min und 4,2 h)

E=Entscheidungen treffen ->jetzt, oder was???

N=Nachkontrolle ->Ähm, moment

Was wollte ich jetzt eigentlich??
Ach ja, eine rauchen!

Und danach einen Prokrastinations-Flashmob für 2016 anzetteln.

Ma Baker

3 Gedanken zu „Heute schon prokrastiniert?

  1. WOW, es hat nur 7 Tage gedauert, bis ich es geschafft habe, mir den zauberhaften Clip anzuschauen.
    Für heute stuff done, würde ich sagen!
    Wir sehen uns beim Flashmob!

  2. Ich würde ja gerne einen Kommentar schreiben, muss aber noch was arbeiten, vielleicht ja später!

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