Man dealt heute anders…

Der heutige Tag hat bevor es richtig mittag werden konnte bereits eine Erkenntnis geliefert. Auch der Drogenmarkt ist nicht mehr das, was er mal war.

Bild: psyberartist, Lizenz: CC

Die Älteren unter uns erinnern sich sicher noch an den Schlemihl, jene Figur aus der Sesamstrasse, die mit ihrem langen Mantel voller Buchstaben auf Tour war und eindrücklich vorgeführt hat, wie man ein Verkaufsgespräch führt.
He,Du!
Wer, ich??
Pssst! Nicht so laut!
-Kunstpause-
Willst Du ein S kaufen?
Ein S???
Psssst! Genau!
Die Vorstellung von einem Dealer, der sich geheimnisvoll mit einem Mantel voller Wunder in einer Ecke herumdrückt, erscheint heute geradezu naiv. Denn auch das Dealen ist im Internet angekommen. Dieser Blog wurde in den letzten sechs Stunden überflutet mit etwa 200 Verkaufsangeboten für rezeptpflichtige Substanzen, von denen etwa 30% der Gruppe der potenzsteigernden Mittel entstammen. Ebenfalls 30% stellt die Familie der hochpotenten Morphinderivate, der Rest entfällt auf Diätpillen, Antidepressiva, angstlösende Medikamente, Neuroleptika ( von denen eines bereits vor Jahren aus gutem Grund vom Markt genommen wurde ), Amphetamine, Anabolika und irgendein Zeug, womit man Pferde narkotisiert.
Die Wunderbraredaktion hat Doktor ZickZackZähn, den renommierten Experten für menschliche Abgründe vom WasGehtInstitut hierzu befragt und der Doktor wagt folgende Interpretation dieser Daten:
Nachdem sich solche Angebote ja an den Bedürfnissen potenzieller Kunden orientieren wirft diese Auswahl an Substanzen ein in höchstem Maße besorgniserregendes Bild auf das, was die Menschheit in ihrem tiefen Inneren bewegt. An erster Stelle steht der Wunsch nach immerwährender Potenz, gleichauf mit dem dringenden Bedürfnis nach starker Betäubung. Außerdem wollen wir die Traumfigur und glücklich, fit, aktiv und leistungsfähig sein.
Versagen ist also völlig out, Sex ist ein Hochleistungssport, man ist unglücklich, fühlt sich häßlich und minderwertig, ist erschöpft und leistet nicht mehr genug – kein Wunder, daß man da was zum Betäuben braucht, wenn nötig auch genug, um ein Pferd einzuschläfern!

 

Ma Baker
(mit wunden Fingern vom Klicken auf den Löschbutton)

6 Gedanken zu „Man dealt heute anders…

  1. So, jetzt hab ich ein paar Spam-Sicherungen aufgelegt. „Akismet“ ist die Zauberdroge für den Server. Jetzt sollten erst mal keine Spams mehr durchkommen. Klappt das nicht, dann können noch härterer Geschütze aufgefahren werden, bis hin zum completly automated public turing test to tell computers and humans apart 😉

  2. Keine Sorge, es kommt immernoch in rauhen Mengen Nachschub. Versteh das nicht. Ungefragt Werbung verschicken kann ich ja irgendwo nachvollziehen, man denkt halt, irgendein Idiot guckt sich’s näher an und bestellt den Scheiß. Aber was für ein Motiv hat jemand, der einem stundenlang die gleichen 25 Werbemails um die Ohren haut? Jede Minute fünf davon! Das weckt doch auch beim letzten Idiot kein Interesse mehr, sondern hat einfach die Energie einer Dampfwalze – alles plattmachen! Zuerst macht‘ aggressiv, dann erzeugt es nur noch ein Gefühl von Ohnmacht. In so ner Stimmung kauf ich doch nichts ein! Ist denen in’s Hirn geschissen?

  3. @ ma: bist du wahnsinnig das zeug zu löschen – wo krieg ich jetzt mein dope her???

  4. Habe meinen HausundHofAdministrator schon kontaktiert – leider erfolglos. Scheint irgendwo in einer bekannten Tübinger Bildungseinrichtung für Erwachsene verschütt gegangen zu sein. Aber wir bleiben dran.
    Ich schicke Dir gerne die Kontaktdaten für das Pferdezeux, dann kannst Du Dir Deine Wunschnarkose zusammengoogeln 🙂

  5. Mal Experten im Umfeld fragen, was das mit den Captchas auf sich haben könnte ;).

    wordpress sollte doch ein paar spam-Sicherungen haben, die euch vor derartiger Werbung schützen.

    Als Dank dürft Ihr mir von dem Pferdezeux was reichen.

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