Hysterische Weihnachten!

Die Nerven liegen blank. Nikolausfressen hilft.

Ok, 48 Stunden vorm Showdown und die Nerven liegen blank. Während andere sich über das Festtagsmenü in die Haare kriegen („ICH wollte den Nachtisch machen!! Immer musst Du Dich in den Mittelpunkt drängeln!!!“), sich im Supermarkt um die letzten frischen Fische schlagen und sich Konserven aus den Händen reißen, rast Hotti schrille Töne ausstoßend durch die Wohnung und kreischt: „DIE GESCHENKE FÜR DEN PAPA SIND NOCH NICHT FEEEERTIIIIIIG!!!!!“. Lotti steigert sich beim Baumschmücken in einen Opferfilm hinein, weil sie „ALLES alleine“ machen muss („KEINER hilft mir!!“) und ich drohe in einer sich spontan materialisierenden Festtagsdepression zu versinken, die mir weismachen will, dass ich der einzige Mensch in der christlichen Galaxie sein werde, der über die Hoch- und Heiligtage nicht in einer Pärchen- oder Familienblase verschwindet („Ich bin SOOOO ALLEIN!!“), weil ich kinderfrei habe und ich Weihnachten eigentlich mit meinem Liebsten verbringen wollte, was jetzt allerdings Geschichte ist, weswegen ich netterweise zu Ma Baker und EDV-Schnucki eingeladen bin und dort eigentlich für den Nachtisch sorgen sollte, was mir aber, wie gesagt, von jemandem abgeluchst wurde.

Ich werfe mir ein: Ignatia D6 (gegen Liebeskummer), Sepia D12 (gegen Aggressionen), Rescuetrofen (als Hyperventilationsprophylaxe), drei Alnatura-Marzipantaler (geil) und schreibe mit zittrigen Fingern eine SMS an Ma Baker, sie möge mich bitte daran erinnern, dass das nur ein GANZ NORMALES WOCHENENDE sei und dass auch dieses vorübergehe. Ma schreibt zurück: „Hallo Vorhöllenaktuelle, es ist nur ein Tag und wir verbringen Zeit mit Essen, Trinken und Glitzern! Hohoho!“ Das beruhigt, gibt Stabilität und Sicherheit, Halt und Hoffnung. Mittlerweile fangen auch die Drogen an zu wirken. Gemeinsam richten Ma und ich eine exklusive Weihnachtsselbsthilfegruppenhotline ein (aktiv aus der Krise!), um die jeweils andere vorm psychischen Untergang zu bewahren. Darüber hinaus organisieren wir hysterische Partyspielchen für den Heiligen Abend (z.B. eine „Was war Dein schlimmstes Weihnachten“-Scharade), EDV-Schnucki möchte mit dem Nachtischklauer lieber Adorno lesen. Sollen sie. Wir werden uns nicht streiten. Wir werden uns alle vertragen, essen, trinken, unglaublich harmonisch sein und glitzern. Es steht wieder mal vor der Tür: Weihnachten. Sing Hallelujah!

santa aktuella

4 Gedanken zu „Hysterische Weihnachten!

  1. Hallo EDV-Schnucki!
    Jetzt mach Dich entweder locker oder schlag einen gescheiten Nickname vor. Wie wär’s tatsächlich z.B. mit „Wutbürger“? Oder vielleicht „Butwürger“?? Ich harre gespannt neuer Vorschläge. Ansonsten können wir das auch gerne bei der Psycho-Scharade austragen 😉
    Friedliche Grüße
    d.a.

  2. Hallo Aktuelle,

    also „EDV-Schnucki“ gehr gar nicht, da werd ich sofort zum Wutbürger. Und dann versalz ich die Sauce. Wie wärs mit „Braten-Gott“? Oder „Schaf-Versorger“?

    Grüße

    N. N.

  3. Liebe Frau Dr. Sprite – Sie haben natürlich vollkommen Recht. Aus diesem Grund habe ich bereits sämtlich Johanniskrautteevorräte, die die ortsansässigen dm-Filialen zu bieten hatten, samt Lagerbeständen aufgekauft. In diesem Sinne: Halten Sie durch und bewahren Sie Haltung. Der nächste Frühling kommt bestimmt! Antidepressive Grüße aus der Landeshauptstadt, Ihre aktuelle

  4. Ich verschreibe hiermit auch die Einnahme von Johanneskraut, mit der man auf jeden Fall rechtzeitig beginnen sollte, damit es Mitte Januar wirkt. Da stellt man mitunter fest, zwar die (Vor-)Weihnachtshölle überlebt zu haben, den langen, dunklen und matschigen Winter aber noch lange nicht hinter sich gelassen zu haben.

    Bitte folgen Sie den ärztlichen Anordnungen von
    Dr. Sprite

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