Für alle, die auf dem Klo gerne mal gedanklich über sich hinauswachsen

Hier steh ich nun rum                                                        

Und weiß bestens Bescheid

Vor allem weiß ich

Es ist Zeit

Ich öffne die Tür

Und betrete den Raum,

Es kommt mir vor

Als wär’s ein Traum

Da ist auch ein Platz,

Der ist nur für mich,

Der sagt einladend

SETZE DICH!

Und da fängt es an

Rumort in meinem Bauch

Mir ist seltsam zumute

Bild: Caveman 92223, Lizenz:CC

Und ein bißchen Angst hab ich auch

Doch da steht es dann

Direkt vor meinem Gesicht

Ein buntes Etwas

In gleißendem Licht

Es tanzt und singt

Und blubbert im Kreis

Ich kann es kaum glauben

Doch ich weiß

Ich könnte es haben

Jetzt und hier

Dieses wunderschöne Ding

Ist ein Teil von mir

Ich strecke die Hand aus

Um es zu fassen

Um es mitten

Bild: diskurs, Lizenz:CC

In mein Leben zu lassen

Ich lächle es an

Und seh, etwas steht drauf

Ein blauer Engel

Und Danke auch

Da zerplatzt das Ding

Ich bin wieder hier

Meine Hand

Hält ein Stück Toilettenpapier

Ich wisch mir den Po

Mit Danke extra weich

So eine Toilette

Ist

Ein besonderer Bereich

Ma Baker

Pastellsommer

Bild: Fishy, Lizenz:CC

Liebe Mitmenschen, in diesem Fall insbesondere die Mitfrauen!
War irgendeine von Euch schon Ihre Sommergarderobe aufpeppen? Ende Mai ist das, denke ich, anzunehmen. Und habt Ihr die Trendfarben des Sommers gesehen? Ich habe zumindest mal meine Augen in ein kräftiges Rot gerieben, weil ich immernoch denke, es liegt irgendein Film drauf. Wird nicht besser, nur schmerzhafter. Wir scheinen die Ehre zu haben, diesen Sommer eher dezent und in dekorativer Sänfte zu verbringen. Das alles beherrschende Motto heißt PASTELL! Pastellfarben zeichnen sich durch ihren hohen Weißanteil aus, der jede anständige Farbe mit Substanz in eine Plörre verwandelt, die sich nur noch für Klokacheln eignet. An Klokacheln finde ich diese sanften Töne eigentlich auch ganz schön, wer will sich schon beim kleinen und großen Geschäft mit irgendeiner stressigen Farbe die Darmperistaltik durcheinander bringen. Aber Anziehen will ich sowas doch nicht! Zumindest nicht ausschließlich! Aber vergeblich sucht man die Weiten des Kaufhauses nach irgendeinem kräftigen Farbimpuls ab, mit dem man durch geschicktes Kombinieren vielleicht noch irgendwas retten könnte. Was ist wohl von einem Sommer zu erwarten, der sich im Farbspektrum zwischen hautfarben und flieder bewegt? Ich befürche Schlimmes. Gähnende Langeweile, fades Essen, sinnlose Gespräche, Kopfweh, NichtmalnenrichtigenSonnenbrand, endgültige Stagnation, Sackgasse, Nichtsgehtmehr…!
Die einzige sommertaugliche Assoziation zu dieser Farbauswahl ist Softeis.
Naja, immerhin etwas! Davon dann bitte ne Menge!

Ma Baker
(die sich auch schon ganz dezent fühlt)

Horrorskop 17. bis 23. Mai 2010

Ja, so ein Scheißmai aber auch, da möchte man ja glatt wieder den Adventskranz auspacken und Schneeflöckchen Weißröckchen anstimmen. Da hilft nur eins, nämlich die Flucht nach vorn, und zwar schnurstracks in den nächsten Urlaub, vielleicht nach Griechenland? Die haben zwar kein Geld mehr, aber dafür Sonne satt. Und man kann schließlich nicht alles haben, gelle?


Widder: Jetzt lassen Sie mal die mentale Jogginghose im Schrank und packen stattdessen das kleine Schwarze aus – damit lässt sich auch viel besser das Tanzbein schwingen, zum Beispiel zu ordentlichen HighSpeedGypsyBrassBeats – Hoppa!


Stier: Schneckenförmig ziehen Sie Ihre Bahnen, allerdings in einem beeindruckenden Tempo. Den Telefonanbieterwechsel überlassen Sie aber dennoch lieber Ihrem Liebsten – da sind Sie ganz Frau!


Zwilling: Rom liegt hinter, aber was vor Ihnen? Extra-Arbeit für absurde Matrix-Projekte?? Das kann doch nicht alles gewesen sein – schnell einen Dart auf die nächste Weltkarte werfen und los geht’s!


Krebs: Sie sind zerrissen zwischen zwei Fronten: konkret – abstrakt, hin – her, links – rechts, Inter – Net, Kaffee – Cola, Schnick – Schnack. Kosmische Empfehlung: Machen Sie doch, was Sie wollen!


Löwe: Eins muss man Ihnen lassen: Wenn Sie etwas machen, dann richtig. Den Initiationsritus jedenfalls haben Sie gründlich in den Sand gesetzt. Was planen Sie als nächstes? Eine Rattenzucht?


Jungfrau: Jemand versucht verzweifelt Sie zu erreichen. Wo sind Sie? Mit Ihrem Kaninchen durchgebrannt? Nach Griechenland? Das ist doch auch keine Lösung! Bitte melden Sie sich!


Waage: Kennen Sie den Film Reality bites? Nein? Brauchen Sie auch nicht, Ihre Realität ist zur Zeit bissig genug. Merken Sie sich, wer oder was nervt, und geben Sie hinterher jedem einzelnen eins auf die Mütze!


Skorpion: Einfach mal den Standort wechseln und die Dinge von einer ganz anderen Seite betrachten. Rät Ihnen diese Woche zumindest das rtv-Fernsehmagazin. Ich halte mich da raus.


Schütze: Was haben Sie im letzten Leben eigentlich verbrochen? Ihr Karma lässt zu wünschen übrig! Gehen Sie sofort zur Kaffeemaschine und lassen Sie einen durchschnorcheln – Ihre KollegInnen sind schon am Einschlafen!


Steinbock: Ihr Nesthäkchen hat sich schon lange nicht mehr gemeldet. Ist alles in Ordnung? Funktioniert ihr Auto?? Sind die Kinder gesund??? Ja, Mama, alles bestens!


Wassermann: Urlaub, mach mal Urlaub… Schnöde Dinge wie Realität und Wetterbericht stören keinen großen Geist wie Sie. Unbeirrt trällern Sie beim Kofferpacken vor sich hin und träumen von 30° C unterm Oran-Gina-Schirm.


Fische: Gott schließt keine Tür, ohne eine andere zu öffnen, und wenn schon kein gemeinsamer Tatort, liebe Frau Odenthal, dann doch wenigstens ein gepflegtes Konzertsche zusammen, wie schön!

Lady Blabla

Offener Brief an Frau Müller-Lüdenscheidt

Werte Frau Müller-Lüdenscheidt!

Kein Problem!

Schon Johanna von Koczian kam anno 1977 in Rechtfertigungsnöte, als sie sang: Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem, sagt mein Mann. Auch Johanna wuchsen anscheinend die einen oder anderen Dinge über den Kopf, war von den alltäglichen Anforderungen ihres Schlagerfilm- und Hitparadenlebens heillos überfordert und wurde damit zum Idol zahlloser 80er-Jahre-Hausfrauen inklusive meiner Mutter. Und dabei hatte sie nicht mal Kinder, geschweige denn einen Blog!

Was treibt die Frau den ganzen Tag?

Aber Sie haben natürlich vollkommen Recht: Man kann nicht Leute anfixen und ihnen dann keinen neuen Stoff besorgen. Genauso wenig kann man einen Blog betreiben und dann nicht schreiben. Und natürlich sind Sie nicht die einzige, die schweißgebadet, zitternd und zähneklappernd auf Turkey vor dem Rechner sitzt und auf Nachschub wartet. Nein, auch Monsieur Ackerpaul und vermutlich zehntausend Andere sind seit Wochen vollkommen hilflos, weil ihnen durch die Absenz von Lady Blablas Horrorskop jegliche Orientierung flöten gegangen ist. (Warum DIE allerdings nicht schreibt, weiß ich auch nicht – DIE hat doch den ganzen Tag weißgott nichts zu tun.)

Die Preisfrage lautet nur wie immer: WANN, zum Teufel, soll man schreiben? Bei zwei pflegeleichten Kindern und einem popeligen Halbtagsjob fragt man sich natürlich unwillkürlich: Was treibt die Frau den ganzen Tag? Um meine Fangemeinde ein bisschen mit dem harten Los der versorgungstechnischen Unregelmäßigkeit auszusöhnen, gewähre ich jetzt und hier exklusiv intime Einblicke in die Abgründe meines Familienplaners – und sagt hinterher nicht, so genau wolltet Ihr’s gar nicht wissen! Hier ein wildes Medley der letzten zwei Wochen:

Kalenderwoche 18: Kinder nicht vergessen!!

  • Kindsvater 2 Wochen Türkei, keine Fahrgemeinschaft mit Mr. Sonic, Kinder selbst abholen (nicht vergessen!!)
  • 10:25 Lancelot Flughafen (Exilende NY, Vulkan hat Einsehen)
  • Die Muffia schlägt zurück: Freispiel statt Kinderbespaßung.

  • 17:15 Hotti Zirkuskurs Ende
  • alleine fahren, 17:00 Hotti und Lotti im Kindi abholen (nicht vergessen!!)
  • 09:30 Frühstücken Giannini
  • 14-17:00 Teambesprechung
  • 16:00 Zirkusvorstellung Zambaioni, Susi abholen, will mit (nicht vergessen!!)
  • Lotti besucht Sophia, Hotti besucht Maria: beide abholen!!!
  • 10:00 Winterreifen wechseln
  • 16:00 Frau Futz (Lottis Logopädin)
  • Pietra Geburtstag, erstmals vergessen, Scheiße, sorry!!!
  • Betriebsausflug Schule Hotti, 12:30 Schulschluss, keine Betreuung!
  • 15:30-18:30 Rulle Kindergeburtstag: Muffins backen + Fanta helfen (Kinder bespaßen), Geschenke besorgen (Zahnbürstendose + Kulturbeutel)
  • Zelt probeaufbauen für Frankreichurlaub (fällt aus, Regen…)
  • Peter mit zu Lotti, Saso (anderes Kind) von anderem Kindi abholen (auf keinen Fall vergessen!!!)
  • 20:15 Tatort mit Frau Odenthal

  • Kalenderwoche 19: Welchen Schlafanzug nehme ich mit?

  • Tagesmutter fällt aus, Ersatz organisieren!
  • Neue Mitarbeiter, Redaktionssitzung
  • alleine fahren, 17:00 Hotti und Lotti Kindi abholen (nicht vergessen!!)
  • 15:15 Frau Futz (Logopädin)
  • Ricky und Martin zu Besuch bei Hotti (Vater holt ab)
  • 10:00 Geburtstagsfrühstück Ma Baker (zu Hause, weil Hotti krank) (Geschenk!!!)
  • 14-17:00 Lancelot (Fußball)
  • 19:30 Geburtstagspizza bei Ma Baker
  • Kumi-Papier mit Dr. Sprite, Donnerstag!!
  • Pädagogischer Tag Schule Hotti, schulfrei (scheiße).
  • Elternsupport Fremdkinderbetreuung: Pizza backen, Nachtisch! (undankbare Kinder, nächstes Mal: Ravioli!!)
  • Hotti: Geburtstag bei Hansi, Geschenk besorgen! (Lego-Hubschrauber oder -Boot)
  • Brückentag: schulfrei (juhuu!!)
  • Freitag: Kindsvater Türkei zurück, Übergabe Hotti+Lotti
  • Wellness-Wochenende in Kurhotel Münze (welchen Schlafanzug nehme ich mit???)
  • Sonntag: Urlaubsplanung mit Salvatores (Sonnencreeeeeeme!!!)
  • Kinder zurück.
  • Uswusw.
  • Strichbienen, Zahnarzt, URL ändern!

    Als Daueruntermalung: Nölige/ kranke Kinder, entzündete Nebenhöhlen und Bindehäute, emotionale und anderweitige Ver- und Entwicklungen, da kommt man dann auch wieder nicht zum Schreiben geschweige denn zum Schlafen. Reicht Ihnen das, liebe Frau Müller-Lüdenscheidt, oder möchten Sie noch mehr?

    To do: Bloggen!


    Als absolutes Entschuldigungs-As im Schlamper-Ärmel hätte ich noch die terminunabhängige To-do-Liste zu bieten, da stehen dann so Sachen drauf wie: Strichbienen für Giannini, EDV-Prinz: Wunderbra-URL ändern!! oder: Bloggen!!!

    Für KW 20 stehen an: Ressort-Sitzung, Zahnarzt, Logopädin, Kinderbesuch, Personalratswahlen und: URLAUB – und das, meine liebe Frau Müller-Lüdenscheidt, mit Ihnen!

    Es grüßt Sie herzlichst und in heller Vorfreude:
    Ihre aktuelle