Óla II oder: Rumhängen!

Palmen! Sonne!! 24°!!!

So, da Ihr ja alle nicht mehr schlafen könnt, weil Ihr Euch ständig fragt, wie LISSABON (!!!) war, hier noch ein bisschen mehr aus dem Reisenähkästchen. Es fing damit an, dass unser Hinflug erstmal gecancelt wurde, weil der Pilot zu einer Beerdigung musste. Die Frau am Check-in-Schalter behauptete zwar, es liege ein technischer Defekt vor, aber Urschula und ich wussten es selbstverständlich besser.

Gepflegtes Rumhängen in Ufosesseln.


Haareschneiden und Schlüsselbunkern im Hairport.

Haareschneiden für wichtige Menschen: der Hairport.

Wir kamen trotzdem irgendwie an, hingen erstmal eine gepflegte Weile am Cais do Sodré herum und fanden sogar nach mehreren Anläufen unser Quartier in Bairro Alto, direkt gegenüber gelegen vom WIP-Friseursalon und unserem Schlüsselbunker.

Galao, bolos und Superbock

Urschula im Ufosessel.

Nachdem wir dann noch längere Zeit in buntischen Ufosesseln – jeweils bepflanzt mit einem Olivenbaum und zwei Kräutersorten auf jeder Seite – rumgehangen hatten, fingen wir an literweise galao (Milchkaffee, nur leckerer) zu trinken und kiloweise Gebäck in sämtlichen Ausführungen in uns hineinzustopfen, womit wir eigentlich erst wieder im Flugzeug nach Hause aufhörten.

Kiffen bis der Arzt kommt.

Abends fanden wir auf einem Hügel in Bairro Alto einen extrem lässigen Sit-in-Rumhäng-Platz (tut mir leid, ich hasse das Wort LOCATION) mit Kiosk und bezauberndem Blick auf den Tejo, wo sich Lissabons Studenten-Adoleszenten-Scene nicht nur mit 1-Liter-Flaschen Superbock (Bier) die Kanne gibt, sondern auch ganz ungeniert Drogen konsumiert. Selten habe ich Menschen so offensiv kiffen gesehen. Wir setzten uns mittenrein, simulierten Jugend und Portugiesentum, aßen uns durch die gesamte Snackpalette des Kiosks und tranken Superbock aus Plastikbechern.

Wäsche.

Auch sehr schön: Wäsche, vor sämtlichen Fenstern. Am schönsten aber: Musik, überall Musik, in den Straßen, aus den Fenstern, zusammen mit Sonne, Tejo-Geplätscher, Portugiesisch-Gebrabbel und einer Million gekachelten Schnucki-Häusern…

Wäsche, Musik, Tääääschuuu

Wäsche vor Kachel-Schnucki-Häuschen.

Nach der ersten beinahe schlaflosen Nacht – wie gesagt: unsere Wohnung lag direkt über einem Szene-Club im Szene-Viertel… – begrüßte mich morgens unser Gastgeber und Schwabenportugiese Hamlet im Waffelbademantel, versorgte uns mit Tipps und Tricks rund um Portugal (z.B. wer jetzt wie Danke sagt: obrigada die Mädels, obrigado die Jungs) und korrigierte mich viermal, bis ich Tejo endlich richtig aussprach: Täääääschuuu, aber mit weichem sch, wie in Genie.

Tejo mit Golden Gate Bridge.

Auf genau dem machten Urschula und ich dann später eine Bootsfahrt, was Hamlet wiederum beinahe aus der Fassung brachte, weil er meinte, so einen Scheiß machen doch nur die Amis. Well. Genau so uncool fand er im Übrigen auch unser geliebtes Rumhängen im Noo Bai Café (Das ist doch nur was für doofe Touris!! – Na und?!), das direkt bei den Kiffer-Hippie-Studis auf dem Location-Berg liegt und eine sehr angenehme Mischung aus leckerem Essen, toller Terrassenaussicht auf Tääääschuuu und gepflegtem Chaos darstellt. Die Bedienung allerdings ist extrem lahm, abgesehen von Ewelyna. Apropos uncool: Eine der tollsten Sachen am Älterwerden ist ja, wie ich finde, dass man nicht mehr Rumcoolen muss. Man kann einfach blöde, langweilige, UNCOOLE Sachen machen und sie nach Strich und Faden genießen. YES!

Flohmarkt, O.b.-Kunst und Zimttörtchen

Strom für alle!

Extrem beeindruckend fand ich auch die portugiesische Elektrik, die man ohne weiteres bei Bedarf jederzeit und überall von den Hauswänden abzapfen kann. Man möchte nicht über Gewitter, Blitze und Ähnliches nachdenken. Noch mehr uncoole Tourisachen, die richtig toll waren: das Hieronymuskloster,

Mehr uncooler Tourikram: Mosteiro dos Jerónimos.

das Museu Colleccao Berardo mit wirklich unglaublichen Ausstellungs-stücken (s.u.), Sao Jorge, Vanillecreme-Blätterteig-Törtchen-mit-Puderzucker-und-Zimt-Essen in der Antigua Confeitaria Belém, Flohmarkt mit Tejo-Blick und Bacalhau-Essen. Und danach: Natürlich Rumhängen im Park!

Trinkt ihn mit Zucker!

Menstruieren mit Eleganz: Kronleuchter aus Tampons im Museum für zeitgenössische Kunst.

Am letzten Abend gab’s dann noch Mojito in unserer Zweitlieblingsbar Barbica (hab ganz vergessen, Hamlet zu fragen, ob wenigstens die cool ist). Bica heißt übrigens zwei Sachen: 1. Wasserspeier. 2. Synonym für Espresso. Weil der nämlich den Portugiesen bei seiner Neueinführung zu bitter war, dachte sich ein findiger Cafébesitzer den Slogan Beber iste con acúcar aus, was heißt: Trinkt ihn mit Zucker! Und dann ging’s auch schon wieder heim, Sonntag um 6 zum Flughafen nach zwei Stunden Schlaf mit massiver Bassunterlegung, selbstredend mit Ersatzfliegern, Verspätungen und verlorenen Rucksäcken, aber in einen wunderschönen Sonnenaufgang hinein.

Mojito in der Wasserspeierbar.


Beim Mojito in der Barbica hatten Urschula und ich noch ernsthaft erwogen, den Flug einfach sausen zu lassen und uns langfristig nach Portugal abzusetzen. Als wir in Deutschland ankamen, wussten wir, warum: 6° Celsius, HAGEL, Horrornachrichten aus Polen und die gute alte B2727272727…

Stand für mich Anfang der Reise fest: Ich bin keine Reisetante!, weiß ich 1397 galaos, 725 bolos und 243 bacalhaus später mit 100%iger Sicherheit: Ich bin eine Reisetante!! Ich will alles, überall hin und zwar sofort! Stellt sich nur noch die Frage nach Zeit und Geld. Meine Kontonummer: 2789 225, Reisekasse Lingendingen.

Óla!

- Bacalhau! - Obrigada!

So, da wären wir auch schon wieder, das ging aber schnell, ja, leider, denn es war GROßARTIG (in Lissabon)! Kamen heute wiederwilligst zurück und fragen uns, wie wir die morgige Erwerbstätigkeit hinter uns bringen geschweige denn überleben sollen. Doch wir versuchen ausnahmsweise einmal uns dem Problem erst zu stellen, wenn es da ist, nämlich morgen früh, und nicht schon im Vorfeld durchzudrehen, sprich heute Abend. Jetzt sind wir noch im Fado-Modus, mit Sehnsucht und 24° Sonne im Herzen, einem fetten Sonnenbrand in Gesicht und Dekolleté, das sanfte Tejo-Plätschern sowie die dröhnenden Bässe des Clubs unter unserem Quartier im Ohr und den Dreck vom Cais do Sodré und der Carreira No 28 an der Jeans, da muss man noch ein bisschen schwelgen.

Schreib nachher weiter, muss Urschula den verloren gegangenen Rucksack vorbeifahren. Wenn heute nix mehr kommt, bin ich eingeschlafen…

Wer war Duarte Belo?

Ok, unsere Rucksäcke sind wieder da, sie haben eine Extra-Runde Lissabon-Zürich mitgenommen, hätte ich auch gerne, jetzt ist alles prima, ich allerdings totmüde. Darum abschließend noch ein kleines Bildchen und dann Schluss (alle auf einmal erträgt man ja eh immer nicht).

Quartier mit mindestens Weltrang: Die Rua da Bica de Duarte Belo.

Here we go: Unser Quartier: Die Rua da Bica de Duarte Belo, zu deutsch: Die Straße des Wasserspeiers von Duarte Belo (früherer Großgrund-
besitzer). Laut unserem Gastgeber Hamlet eine der meistfotografierten Straßen Lissabons. Oder Portugals? Der Welt?? Was sie so besonders macht: 1. zwei elevadores, die den ganzen Tag die Straße rauf- und runterzuckeln, 2. eine unsägliche Menge an Clubs, von denen nächtlich drei neue aus dem Boden sprießen, 3. die Wahlheimat von unserem Herbergs-Portugiesen Hamlet, der uns nicht nur mit Informationen en masse, sondern zudem mit Bambusblättertee und Erkältungsbalsam versorgte. Morgen mehr, boa noite und adeus!

Über den Wolken

Lady Blabla und die aktuelle befinden sich zur Zeit zu Recherchezwecken über den Wolken auf dem Weg nach Lissabon und können daher weder Glaskugeln beschauen noch die Absurditäten des Lebens dokumentieren. Daher grüßen wir auf diesem Wege noch ganz schnell unsere Oma, unsere FreundInnen, unsere Fans und die Bundeskanzlerin. Und nicht vergessen: Niemals die Prime directive preisgeben!

Viva la vida!

Happy birthday to me!

Ein ereignisreiches Lebensjahr neigt sich dem Ende zu, Zeit für einen Rückblick. Das war 34: In diesem Jahr eroberte ich mit Hotti und Lotti nicht nur Nordsee, Watten-
meer, Allgäu-Heustadl, den größten Schoko-Schock-Eisbecher der Welt, Kaulquappenteiche, Wildschweingehege und Maislabyrinthe, das Goldersbachtal mit den Salvatores, den Mount Österreich, die Burg Hohenzollern, das Hosensteinmuseum und den Zoo mit Marine Sergeant Sully. Nein, ich beerdigte auch sieben Kaulquappen, bestritt sechs Wochen zäheste Sommerferien und gab äußerst erfolgreich die Kindergeburtstagsnanny, den Osterhasen, Nikolaus und das Christkind.

Ich überlebte nicht nur Herbst- und Kürbisfeste in Schule und Kindergarten, Bindehautentzündungen, Erkältungen, Ekelherpes, Weihnachten und Silvester, sondern auch diverse emotionale Schleudertraumata, Herzgrippen, hormonelle Achterbahnfahrten und die peinlichste Abfuhr meines Lebens (ich möchte nicht darüber reden).

Ich erlebte meinen persönlichen Mauerfall, betrieb passive und aktive Prinzenstudien, durchlief Ambivalenz-Assessment-Center, genoss bewusstseinserweiternde Frühstücke, Sherrysessions und Volkshochschulkurse mit Ma Baker und Dr. Sprite und wurde gleich zwei mal stolze Autobesitzerin.

Ich begegnete dem Weihnachtsmann und Ritter der Tafelrunde in Personalunion, entdeckte die Langsamkeit, kapierte, wovon alle reden (I have seen the light!!!) und tauschte Kakteen gegen Tulpen.

Ich entdeckte Schwester Jennifer Rush neu, söhnte mich mit Xavier Naidoo aus, verstand Tocotronic, oszillierte und kapitulierte schließlich. Darüber hinaus wurde ich Porno-Queen (ich war jung und brauchte das Geld) und fuhr gegen Ende der 34 noch mal so richtig gegen die Wand. Und, last but not least, eröffnete ich mit Ma Baker den erfolgreichsten Blog des WWW: Wie wunderbra!!

Ich würde sagen: Diese Bilanz kann sich sehen lassen! Setzen wir mit der 35 zum Quantensprung an. Leben, lieben, kämpfen!

Horrorskop vom 22. bis 28. März 2010

Die Zeit rast, der Frühling kommt, die Welt steht in Flammen, und Menschen, Tiere und Pflanzen drehen hormonell komplett am Rad, und man will nur eins: MEHR und zwar dalli! Lady Blabla steht zum Glück über den Dingen und hat für Euch wieder einen wegweisenden Blick ins Universum geworfen.


Widder: Chancen/ Risiken, pro/ contra, einerseits/ andererseits, links/ rechts: Sie kommen zur Zeit daher wie ein waschechter Zwilling/ Aszendent Waage. Jetzt besinnen Sie sich auf Ihre astrologischen Roots und rennen mal wieder ordentlich gegen die Wand!


Stier: An Ihnen ist eine begnadete DJane und wunderbare Oszillatorin verloren gegangen. Oszillieren Sie bitte weiter so, Sie machen das großartig. Kapitulation? Niemals! Oder doch?? Vielleicht hin und wieder…


Zwilling: Sie fallen zurück in alte Muster und benehmen sich wie 15. Wenn Sie so weitermachen, sind Sie nächste Woche 5. Übrigens: Räumen Sie mal wieder Ihr Zimmer auf – und machen Sie die Musik leiser!!!


Krebs: Als neuer Dr. Sommer zeigen sie Präsenz, Mut und Nerven aus Stahl, wenn jemand Ihnen ein Loch ins Knie fragt und das Wunderbra-Raumschiff von feindlichen Spam-Borg beschossen wird. Das honorieren wir mit dem Helden-Award des Monats.


Löwe: Ihnen wächst gerade alles ein bisschen über den Kopf. Das ist nur der Frühling. Kein Grund zur Beunruhigung.


Jungfrau: Auch wenn Sie es nicht für möglich halten: Sie sind nicht Gott. Auch nicht meine Mutter. Lassen Sie doch endlich los und Ihr Umfeld in Ruhe!


Waage: Sie machen sich ernsthafte Sorgen um eine Freundin. Zu Recht! Die spinnt nämlich momentan nicht nur, die glaubt auch noch, sie wäre Hellseherin und erstellt Horrorskope für Freunde.


Skorpion: Ihnen wächst gerade alles ein bisschen über den Kopf. Das ist nur Ihr Leben. Grund zur Beunruhigung.


Schütze: Alles fließt. Zeit vergeht. Ich verbringe sie. Das Leben ist eine Phase. Sex sells. Alles wird gut. Solange Sie nur den Saturn vermeiden!


Steinbock: Der Frühling geht auch an Ihnen nichts spurlos vorüber. An Ihren Ohren knospen Blättchen, zwischen Ihren Zehen sprießen Primeln, und in Ihren Haaren nisten Vögel – kein Wunder, so wie die aussehen!


Wassermann: Warum summen Bienen? – Weil sie den Text vergessen haben!!!


Fische: Den ersten Platz beim einem wichtigen Rennen haben Sie leider weit verfehlt. Das macht aber nichts, der nächste Carrera Cup kommt bestimmt!

Lady Blabla

Knutschen oder Klatschen II

Vor einigen Wochen gingen wir hier der Frage nach, welche der Froschkönig-Fassungen nun die offiziell autorisierte ist: a) Der Frosch wird geküsst (und verwandelt sich in einen Prinzen), oder b) der Frosch wird an die Wand geklatscht (und verwandelt sich in einen Prinzen). Hier die Ergebnisse: 1. Im Original wird geklatscht. 2. Wo die Mär vom Küssen herkommt, weiß kein Mensch, wir tippen auf einen Mann bzw. Frosch. 3. Was den Umgang mit Prinzen angeht, so reichen die Vorschläge von Klatschen über Nachklatschen bis hin zu nochmal Nachklatschen, und wenn er dann gut prinzt, kann immer noch geküsst werden. Beschwerden über die aktuelle Prinzenlandschaft wurden ebenfalls laut.

So weit, so gut, doch das wirft neue Fragen auf:
1. Was ist los mit den Prinzen von heute?
2. Was heißt „gut prinzen“?
3. Was wollen moderne Prinzessinnen?

Das sind zugegebenermaßen schwierige Fragen, für Superheldinnen wie uns jedoch eine Kleinigkeit.

1. Was ist los mit den Prinzen von heute? (An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass sich kein einziger von ihnen an der doch auch für sie nicht ganz uninteressanten Diskussion beteiligt hat. Warum eigentlich? Haben für sie Küssen und Klatschen den gleichen Stellenwert?) Meine These: Der Prinz von heute ist, das ist nichts Neues, hochgradig verunsichert.

IIIiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihh, mach das weg!!!

Hatte er früher lediglich Mammuts zu jagen und die Höhle mit Weib und Kind vor Säbelzahntigern zu beschützen, musste der Mann des vorigen Jahrhunderts bereits Geld jagen, Socken stricken, diskutieren, zuhören, den Macho machen, über Gefühle reden, breitschultrig und magersüchtig werden sowie sensibel, durchsetzungsfähig und die Schulter zum Anlehnen sein. Zwischendrin galt es Kriege anzuzetteln und die Welt zu ruinieren. Mittlerweile brennt er aus, weil er Job, Haushalt, Kinder und Frau unter einen Hut bringen, kochen, „hinspüren“, über Liebe reden, seine weibliche Seite entwickeln und ein Sexgott sein soll. Fußball hingegen, das letzte Reservat des wilden Mannes, wurde spätestens bei der vorigen Weltmeisterschaft von den Frauen okkupiert. Da kann mann schon mal den Überblick verlieren und durcheinander kommen.

2. Was aber heißt nun „gut prinzen“ in einer Zeit, in der Säbelzahntiger ausgestorben sind und das Weib mittlerweile einem geregelten Job nachgeht, nachdem sie das Kind in die Ganztags-Kita gebracht hat? Regelmäßig den Müll runterbringen? Regelmäßig einer Erwerbstätigkeit nachgehen? Regelmäßig duschen? Ja, das auch. Aber das ist nicht super, das ist Standard.

3. Was zum Teufel also wollen moderne Prinzessinnen? Was wir nicht (mehr) wollen: Selbstmitleid, Humorlosigkeit, Halbherzigkeit, Unentschlossenheit. Wir wollen keine Prinzen, die uns damit umwerben, dass sie sich alleine anziehen oder über die Straße gehen können. Wir wollen auch keine Prinzen, die vor der Drachenhöhle die Nerven verlieren. Und wir wollen erst recht keine 50jährigen Babies, die eine Mama brauchen und kein gestandenes Burgfräulein.

Bad Hair Day.

Kurz: Wir wollen Prinzen, die gut prinzen. Wir wollen kühne Recken, keine Dramaqueens. Wenn wir Großes Kino wollen, machen wir das selbst. Wir wollen: Mut, Energie, Witz, Verstand und einen ordentlichen Bizeps. Wir wollen echte Helden, die uns ritterlich nach Hause geleiten, die uns im Hormontief mit Schokolade und Sherry und bei Grippe mit Hühnersuppe versorgen, die Schwächen zugeben, über sich selbst reden und vor allem lachen können, die uns bekochen und Bademäntel schenken, damit wir nicht frieren, und die uns nächtelang im Arm halten. Wir wollen Prinzen, die uns ernst nehmen und zum Lachen bringen, die uns nicht nur am Frauentag mit Liebe und Blumen überschütten, die unsere Autos und Computer reparieren und uns auch an Bad Hair Days zu verstehen geben, dass wir die Schönste sind.

Wir wollen Rockstars, die uns bei der Online-Flugbuchung und der Einkommenssteuererklärung Händchen halten, die uns zuhören und im Winter unseren Glauben an den Frühling aufrecht erhalten und die uns Hasenkäfige bauen, wenn wir im Urlaub sind. Wir wollen Superhelden, die sagen, was sie wollen, die ihr Leben inklusive sich selbst auf die Reihe bekommen, die uns auf Händen tragen, uns hegen, pflegen und verwöhnen, die uns nicht immer allzu ernst nehmen und selbst unsere raffiniertesten Tricks durchschauen. Und dafür werden wir sie bewundern, lieben und schließlich – küssen!

die aktuelle

Horrorskop vom 15. bis 21. März

Nichts ist sicher, und selbst das nicht. Eine weitere Woche ist ins Land gegangen, Dinge sind geschehen, wir haben sie überstanden, aber wie. Doch welche Absurditäten und Irrsinnigkeiten hält die kommende Woche für uns bereit? Lady Blabla hat für Euch wieder einen verheerenden Blick in ihre Glaskugel geworfen. Be prepared.


Widder: Von Zeit zu Zeit fragen Sie sich schon: Wann kommt eigentlich der Prinz mit seinem scheiß Gaul? Gegenfrage: Was wollen Sie überhaupt mit einem Pferd?


Stier: In welchem Paralleluniversum sind Sie verloren gegangen? Jemand vermisst Sie und würde gerne mit Ihnen frühstücken gehen. Melden Sie sich doch mal wieder.


Zwilling: Kleine pelzige Wesen, die sich hinter Ihrem Kühlschrank verschanzen, bringen Schwung in Ihr Leben. Zeigen Sie Ihnen von Anfang an, wer die Hosen an und die Brekkies in der Hand hat!


Krebs: Aua. Ihnen fällt die Winterdecke auf den Kopf. Brechen Sie aus, und zwar bald. Am besten nach Lissabon, am besten mit einem dynamisch-hysterischen Widder. Und denken Sie an Ohropax.


Löwe: Sie spielen mit dem Feuer und strapazieren die Nerven Ihrer Mitmenschen. Wenn Ihre Mutter einen Ausflug ins Grüne plant, passen Sie auf, dass sie nicht Hänsel und Gretel mit Ihnen spielt.


Jungfrau: Wenn Sie loslassen, haben Sie zwei Hände frei. Oder nichts mehr in der Hand. Je nachdem. Einen Tod müssen Sie sterben. Entscheiden Sie sich. Aber zackig!


Waage: Jemand versucht Ihnen Schuldgefühle zu machen. Lassen Sie sich nicht irritieren – das bin nur ich. Aber wenn ich Ihnen nicht gut genug bin…


Skorpion: Sie sind mir schon so einer! Erst alles an sich reißen und dann abhauen. Heute hü, morgen hott. Oben hui, unten pfui. So geht das aber nicht. Überlegen Sie mal, wo Sie herkommen – und wo Sie hier sind!


Schütze: Sie fühlen sich übergangen. Zu Recht. Das ist wirklich der Gipfel, wie hier mit der Krone der Sternzeichen umgegangen wird. Urteilen Sie jedoch nicht zu streng – läscheln Sie!


Steinbock: Sie leisten zivilen Ungehorsam und stiften damit Unruhe und Verwirrung. Gehen Sie nicht über Los. Ziehen Sie keine 4000 Euro ein. Begeben Sie sich direkt ins Gefängnis.


Wassermann: SSSSSSsssssssssuuummmmmmmmm. In Ihrem Kopf geht es derzeit zu wie in einem Bienenstock. Machen Sie sich keine Sorgen. Das sind lediglich zukünftige Geschäftsmodelle.


Fische: Eine Verabredung zum Tatort-Schauen platzt leider aus Gesundheitsgründen. Platzen Sie nicht vor Wut. War eh kein toller. P.S.: Happy birthday, Lorenzo!

Lady Blabla

Horrorskop vom 8. bis 14. März 2010

Wir sind nicht nur die aktuelle und Ma Baker, nein, neuerdings sind wir auch Lady Blabla, die ab sofort für Euch einmal die Woche zu tief ins Glas bzw. in die Sterne schaut. Das gibt Euch Halt, Orientierung, Sicherheit sowie die Marschrichtung für die kommende Woche in einer Welt, die wie immer aus den Fugen geraten scheint. Wir sind sicher: Das hat Euch gerade noch gefehlt. Here it comes:


Widder: Andere Mütter haben auch schöne Söhne bzw. Töchter. Jetzt reißen Sie sich mal ein bisschen zusammen. Was glauben Sie, wie lange Ihr Umfeld das noch mitmacht?


Stier: Sie haben es in den letzten Monaten ein bisschen doll getrieben. Pflegen Sie mal wieder Ihr Phlegma. Das tut nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrem Süßen gut.


Zwilling: Sie entdecken neue Qualitäten in sich und neue Mitbewohner in Ihrer Wohnung. Genießen Sie beides.


Krebs: New York, Rio, Tokio – Ihnen kann es momentan nicht weit genug gehen. Gehen Sie statt dessen doch mal wieder in sich. Schreiben Sie von dort eine Ansichtskarte.


Löwe: Staub? Dreck?? Müll?! Wie Ihre Wohnung aussieht, ist Ihnen derzeit völlig latte. Denken Sie mal an Ihre Mitbewohner. You’re not alone.


Jungfrau: Höher, schneller, weiter. Sie haben hochfliegende Pläne. Das hatten andere vor Ihnen auch. Denken Sie an Ikarus.


Waage: Finden Sie das eigentlich okay, was Sie da machen? Denken Sie mal wieder an Ihre Freundinnen. Die sitzen zu Hause und weinen sich die Augen aus.


Skorpion: Eine Begegnung mit einer früheren Freundin beschert Ihnen nicht nur einen netten Abend, sondern auch etwas ganz Besonderes: Den Link zu diesem Blog. Herzlichen Glückwunsch!


Schütze: Trotz Ihrer (Omni-) Präsenz scheinen Sie zur Zeit hin und wieder im Eifer des Gefechts unterzugehen. Nehmen Sie es nicht persönlich. Man denkt trotzdem (gerne) an Sie. Möchten Sie darüber reden?


Steinbock: Gähn. Sie beschränken sich zu sehr auf den Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Versuchen Sie es zur Abwechslung doch mal mit einem Quantensprung.


Wassermann: Sie sind derzeit kaum zu stoppen. Weiß Ihre Familie das auch? Gehen Sie lieber mehr Kaffee trinken. Zum Beispiel mit einer guten Freundin. Zum Beispiel am Mittwoch.


Fische: Sie fragen sich, ob das wirklich schon alles war. War es nicht. Was machen Sie am nächsten Sonntag? Wie wär’s mit einem Tatort bei mir?

Lady Blabla

Herzgrippe II

Mein Freund Lancelot, der Ritter von der Blauen Brücke, definierte kürzlich Verliebtsein als psychische Sucht. Die Sucht nach dem/der anderen, ohne den/die man eben gerade nicht leben kann. Man jagt durch die Straßen und sucht nur eins: seinen Stoff. Fand ich diese Definition zunächst grenzwertig weil zu sehr im Drogenmilieu verhaftet, muss ich jetzt, nach 32 Tagen Herzgrippe und Durchdiestadtjagens, meine Meinung revidieren und Lancelot beipflichten: Verliebtsein ist eine Sucht, und um seinen Stoff zu bekommen, tut man prinzipiell alles, vor allem aber macht man sich zum Deppen, und zwar zum letzten.

In Herzgrippe I erwähnte ich bereits die kognitiven Ausfälle und kommunikativen Aussetzer, denen man als Verliebte/r so ausgeliefert ist. Für einen selbst sind das Abgründe der totalen Entblödung, eine Straße der Demütigungen und Peinlichkeiten, die, gepflastert mit Fettnäpfchen, auf direktem Weg in die Hölle der Selbsterniedrigungen führt, es ist erbärmlich. Von außen betrachtet entbehrt das Ganze jedoch nicht einer gewissen Komik, und das Schöne ist ja, dass das Verliebtheitsprinzip ein äußerst demokratisches ist: Wer verliebt ist, wird blöd, egal wie alt, wie jung, wie arm, wie reich, wie schön, wie schlau, wie dick, wie doof.

Best of Balzpraxis

Für Euch, meine lieben Wunderbra-LeserInnen, habe ich weder Mut noch Mühen gescheut und bin höchstselbst ins Feld gezogen, habe mich eigenherzig verliebt, habe damit die letzten Tage, Wochen sowie die Nerven meiner Freundinnen ruiniert und darüber hinaus noch eine repräsentative Umfrage unter ehemals und akut Betroffenen gestartet, nur um für Euch zu dokumentieren, zu welchem Schwachsinn Verliebte fähig sind. Hier nun ein Best of aus der eigenen und fremden Balzpraxis.

Man treibt sich auf Plätzen herum, an denen man aber auch rein gar nichts verloren hat – außer das Haus der Angebeteten. Man geht plötzlich auf dem Markt einkaufen und schleift die Kinder mehrmals wöchentlich in die Bücherei, nur weil ER ums Eck wohnt. SIE klappert täglich mehrmals Handy, Anrufbeantworter, Briefkasten, E-Mail und den eigenen Blog nach kleinsten Lebenszeichen von IHM ab, während ER auf dem Weg zum Baumarkt Ausschau nach IHR hält, schließlich könnte sie gerade heute einen Spaziergang an der großen Hauptverkehrsstraße machen. Am Telefon wählt SIE seine Nummer, ohne den Hörer abzunehmen, starrt auf den Display und zählt die Sekunden (11), bis die Nummer wieder verschwindet. ER rennt nachts durch Kneipen und sucht SIE, obwohl ER weiß, dass SIE längst schläft, während SIE zeitgleich durch die Stadt läuft und IHN sucht, obwohl SIE weiß, dass ER in seiner Lieblingskneipe sitzt. SIE beißt sich lieber den Daumen ab als zu früh auf SEINE SMS zu antworten und stirbt, wenn SIE vier Stunden keine
Antwort von IHM bekommt. Die Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter von IHM kann sie schon lange auswendig, mittlerweile sogar in seiner Stimmlage. Man ist besessen.

Telefonirrsinn, Mix-Tapes und Baggern 2.0

Weitere Spielarten des Telefonirrsinns: SIE ruft IHN dreißig Mal am Tag an und legt immer wieder auf, eine andere SIE ruft von morgens bis abends bei IHM an und nimmt ein ganzes Tape damit auf, wie er sich meldet. Und, ein Klassiker: Man verbringt STUNDEN vor dem Telefon und beschwört es, endlich zu klingeln, kontrolliert den Stecker und
lässt Freundinnen zur Probe anrufen, nur um sicher zu gehen, dass es nicht kaputt ist, bevor man es schließlich zu Brei haut. Scheint ein weiblicher Favorit zu sein. ER dagegen glänzt durch Mix-Tapes (80er), CDs (90er) und Sticks (00er), die er für SIE aufnimmt, unter Jüngeren werden, so habe ich mir sagen lassen, nur noch die Facebook- oder MySpace-Seiten der Holden vollgepostet (10er). Eine Freundin von mir mutierte jüngst von der erklärten Internetfeindin zur ausgesprochenen Online-Süchtigen – seit sie sich bei Parship.de ihre tägliche Dosis Serotonin abholt: Baggern 2.0.

Etwas traditioneller: ER rennt täglich in die Institutsbibliothek, weil SIE die schnuckelige Aufsicht ist, in die ER schon seit drei Semestern verliebt ist, ohne dass SIE IHN je eines Blickes gewürdigt hätte. Ein anderer ER liest gar ein Buch, um SIE zu beeindrucken, SIE dagegen backt, zum ersten, einzigen und letzten Mal in ihrem Leben, einen Kuchen für IHN. In der Vorweihnachtszeit bastelt sich beide selbstverständlich gegenseitig Adventskalender. Zusammen mit der besten Freundin himmelt man den Typ aus der Oberstufe an, knüpft drei Freundschaftsbändchen, knotet zwei um die Handgelenke von sich und der Freundin und eins um den Mofa-Auspuff des Oberstufengottes. Es ist grotesk.

Mutbier und blutige Beine

Man schreibt drei Wochen lang jeden Tag einen Brief an IHN, obwohl man weiß, dass ER gerade im Urlaub ist. Man sitzt bis um drei Uhr morgens in der WG-Küche, um auf die Heimkehr des Prinzen zu warten, und fällt vor Müdigkeit fast vom Stuhl, nur um IHM, wenn er dann auftaucht, zu sagen, dass man einfach nicht schlafen könne. Auf der Party shakert SIE mit allen bis auf IHM, während ER so viele Mutbiere kippt, bis ER SIE zu fortgeschrittener Stunde nur noch mit dem letzten Müll vollquatscht. Spielchen. Man hört auf die Bettwäsche zu wechseln, weil ER darin geschlafen hat, erklärt SEIN Duschhandtuch zum Fetisch und informiert sich im Internet über SEINEN Lieblingsfußballverein, obwohl SIE mit Kicken noch nie irgendetwas am Hut hatte. SIE sortiert ihre rosa Schlabberunterhosen im Schrank nach hinten, ER bekommt von seiner WG Boxershorts mit dem Aufdruck Testsieger geschenkt.

SIE überlegt, ob sie sich noch vor dem Date mit IHM die Haare mit Henna färbt. Vorteil: Man sieht gut aus. Nachteil: Man stinkt, besonders, wenn man schwitzt. Sicher ist: Beine rasieren. Man möchte es besonders gründlich machen und zieht sich daher mit der nagelneuen Rasierklinge Ladykiller die Haut von der Ferse bis zum Knie ab. Eigentlich wäre man reif für die Notaufnahme, aber: ER wartet. Und in einem Anfall maßloser Selbst- und Fremdüberschätzung schleppt man in seinem rosa Täschchen sage und schreibe acht Kondome mit zum ersten Date – man kann ja nie wissen!

Wie heißt eigentlich der Papa von Marie??

Man quetscht das eigene Kind nach dem Vater von Marie aus und geht plötzlich wahnsinnig gerne zu den Bastelnachmittagen im Kindergarten. Elternarbeit? Macht doch Spaß!! SIE organisiert sich einen Babysitter für das nächste Wochenende, nur falls ER anrufen und ein Date ausmachen wollen KÖNNTE. Man gibt grundsätzlich die falschen Antworten, weil man die Fragen sowieso nicht verstanden hat, und wenn die Kinder betteln: Bitte Mama, dürfen wir ganz viele Süßis vor der Glotze essen, Killerspiele zocken und morgen im Bikini in die Schule?!, erwidert man lächelnd: Ja, Liebling, aber um acht bist du zu Hause!

Es ist so absurd. Es ist so albern. Es ist so putzig. Zumindest von außen.

die aktuelle

P.S.: Ein herzlichstes Dankeschön geht natürlich an alle Beteiligten ;)!

Halt ich’s aus?!

Hormonschwankungen kennt jeder von uns, in den Genuss des Prämenstruellen Syndroms (PMS) kommt allerdings nur die weibliche Hälfte der Weltbevölkerung, und auch von der nur eine Gruppe der Auserwählten. Mein Großer GU Kompass Homöopathie beschreibt einige der prickelndsten Symptome des PMS wie folgt:

Empfohlene Globoli: Sepia D12

„Sie würden am liebsten alles liegen lassen und abhauen; Abneigung gegen Beruf, Familie und Sex; Sie sind wütend, aggressiv und reizbar, aber auch sehr empfindlich, depressiv, weinerlich; schwach und müde; spannende Brüste, Akne, Kopfschmerzen und Sauberkeitsfimmel; Morgenübelkeit, Ekel vor Fett, aber Verlangen nach Saurem, Süßem oder Salzigem.“

Abgesehen von Kopfschmerzen, Morgenübelkeit und Ekel vor Fett kann ich persönlich in den drei Höllentagen vor den Tagen alles unterschreiben, würde die Aufzählung allerdings noch um zwei weitere Punkte ergänzen: 1. Wassereinlagerungen in sämtlichen nur denkbaren Problemzonenbereichen, 2. vorübergehende Hellsichtigkeit. Der Wunsch abzuhauen wird übermächtig, man ist froh und dankbar für jede gewaltfrei verbrachte Minute, möchte abwechselnd heulen und schlagen, man ist verpickelt, putzgeil und süchtig nach Nutella, Chips und Sherry. Mental ist man unterwegs in den Hades, physisch auf dem Weg zur Wassertonne. Nach drei Tagen hormoneller Talfahrt würde man für den sofortigen Eintritt in die Menopause jedem dahergelaufenen Scharlatan auf der Stelle seine Seele, seine Kinder und seine Großmutter verkaufen.

Die TOP FIVE meiner PMS-Shitlist

Auf die oben aufgeführte vorübergehende Hellsichtigkeit wurde ich aufmerksam durch einen buchstäblich sehr erhellenden Artikel („Drei Tage Klarsicht“) in meiner erklärten Lieblingszeitung Brigitte (ich habe nichts mehr zu verlieren). Darin beschrieb die Autorin, wie sie die Tod-und-Teufel-Zeit als Indikator nutzte für die Dinge, die ihr zwar unerträglich waren, die sie sonst jedoch erfolgreich verdrängte, und die ihr jetzt plötzlich mikroskopisch 1000fach vergrößert erschienen: Auseinandersetzungen mit der pubertierenden Tochter, Ärger mit dem Chef etc. Mit anderen Worten: Man hat vorübergehend einen glasklaren und unbestechlichen Blick dafür, was man wirklich nicht mehr aushält und womit man wirklich nicht mehr leben möchte. Die Konsequenz: Man merkt sich diese Dinge für die Zeit danach, in der man wieder in der Lage ist, Unerträgliches nicht mit der Axt, sondern mit Diplomatie und Verstand zu lösen.

Hier in Wunderbra nun exklusiv die Liste meiner bisherigen PMS-TOP 5:

1. Kindergetrödel im Badezimmer
2. Kindergesaue beim Essen
3. Kleiderdiskussionen mit Kindern
4. mein Ex
5. der Kapitalismus

Die Gliederung ist nicht hierarchisch.

Anarcho-Platanen belästigen Anwohner und Autos

Aus aktuellem Anlass muss ich meine persönliche Shitlist leider um einen Punkt erweitern. Vor meinem Haus am schönen Sternplatz wurden just fünf von elf Platanen gefällt mit der Begründung, dass sie sich nicht an die vorgeschriebenen EU-Baumrichtlinien gehalten haben. Nein, das habe nicht ich mir in einem meiner ständigen Anfälle von Albernheit ausgedacht, sondern die Stadtverwaltung Lingendingen, und es ist ihr voller Ernst, so Ernst, dass die Bäume weg mussten: Selbst schuld, wer sich nicht an die Regeln hält, muss gehen. Ausgelöst hat diesen Schwachsinn ein Beschwerdeschreiben von Anwohnern, die sich bitter über die Vermüllung ihrer Regenrinnen durch die Anarcho-Platanen beklagt hatten, woraufhin die Stadt nicht nur aufhorchte, sondern auch gleich die Baumverordnungsrichtlinien auspackte, nachmaß und befand, dass die Bäume weder den ihnen vorgeschriebenen Abstand zu den umliegenden Häusern ein- noch sich von der Straße fernhielten, wo sie Busse und LKW behelligten. Ebenfalls echt nicht zum Aushalten: Verwaltungsirrsinn.